Definitiv

DEFINITV

 

1999

Boom, Boom, Boom

 

Boom, Boom, Boom

Neustes Beispiel der schnellen Veränderungen in Zürich West ist der Konkurs des Inkognito-Klubs bereits ein Jahr nach seiner Eröffnung. Die 550 Quadratmeter grosse Veranstaltungshalle liegt mitten in der neuen Wohnüberbauung Limmat West. Doch so wie sich die Bewohner des Niederdorfs gegen die Strassenmusikanten in ihren Gassen wehren, haben sich die neuen Bewohner gegen die Jazzkonzerte und Parties in ihrem Haus gewehrt. Und das mit Erfolg: Die Vermieterin, die Halter Immobilien und Treuhand AG, hat die Veranstaltungsmöglichkeiten für nächtliche Konzerte und Parties im «Inkognito» stark eingeschränkt. Doch vor allem mit diesen wollte der Betreiber seinen Klub finanzieren.
(NZZ, 23.9.1999)

Heute, da die Gefühlsamplitude normalerweise durch die Freude am neuen Handy und den Ärger über die abgestürzte Datei begrenzt wird, versuchen wir verzweifelt, unseren letzten, dumpfen Emotionen wenigstens mittels bombastischer Lautstärke etwas Nachdruck zu verleihen. Unter Umgehung des Kopfes zielt der harte Beat direkt auf die Beine, der schnaubende Bass schlägt direkt auf den Bauch. Für die aktuellen Sounds sind unsere Ohren eigentlich viel zu sensibel.
(Ueli Bernays, NZZ, 7.8.1999)

Eben ist man dabei, die Stadt Zürich familienfreundlich zu gestalten, doch ist 24 Stunden nicht an Schlaf zu denken! Die Häuser werden vom Technobass «erschüttert» – da hilft kein Fensterschliessen. Bravo! . . . wenigstens wird die Sicherheit dieser Nacht auf Kosten des Steuerzahlers garantiert, denn diese Kommerz-Party [Street Parade] wird als Demo bewilligt
(Leserbrief im Tages-Anzeiger, 13.8.1999)

Dass, wie zitiert wird, «Karretten voller Fäkalien» mit unserem Festival in Verbindung gebracht werden, ist eine glatte Unterstellung, die vermutlich auf Vorurteilen beruht. Unsere Naturverbundenheit ist der Hintergrund, weshalb wir Openairs, trotz enormem Wetterrisiko, organisieren, und weshalb wir unsere Locations am Schluss, bis zur letzten Zigarettenkippe, penibel säubern. Das Wild hat uns allemal bestens überlebt, ist doch die Mehrheit der Beteiligten Vegetarier und somit auch nicht an Rehfleisch interessiert.
(Jürg Schmid, Organisator Zoom Festival, Leserbrief Tages-Anzeiger, 21.11.2000)

Früher Samstagmorgen. Aus dem Herzen Zürichs wird ein dumpfes rhythmisches Lebenszeichen hangaufwärts gepumpt. Ich stehe auf der Street parat. (Der Slogan ist von der VBZ. Er ist trotzdem gut.) Runter zum Bahnhof, wo Wagen mit Nummernschildern von Barcelona, Düsseldorf, Berlin, Turin an Cabriolets, Lieferwagen, Fun Cars und Klapperkisten vorfahren.
(M. Baumann, NZZ, 9.8.1999)

Zürich, das ist Fun, Party und Beach. Ich verbringe dort regelmässig die Wochenenden und geniesse die wunderbaren Parkanlagen und die entspannte Atmosphäre am See. Ausserdem ist das Nachtleben vielfältiger als in anderen Schweizer Städten. Vom megacoolen House-Schuppen bis zum groovigen Hip-Hop-Klub gibt es alles – und die Typen stylen sich erst noch viel besser als bei uns im Aargau.
(Mahara McKay, Miss Schweiz, Weltwoche, 26.10.2000)

soundtrack

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Dedicated (feat. EKR) 05:23 Gleis Zwei